Sonntag, 25. Mai 2014

"Guerilla Knitting" oder "When was the last time you did something for the first time?"


Ich muss zugeben ich bin ein Gewohnheitsmensch. Ich bewege mich am liebsten in meiner kleinen gemütlichen Comfortzone und Spontanaktionen sind eher Seltenheiten. Manche finden das langweilig und vielleicht sogar ein bisschen spießig, aber das ist eben mein Weg. Aber manchmal gibt es kleine Ausbrecher auf die ich dann total stolz bin. So wie letzte Woche.

Jedes Semester veranstaltet unsere Hochschule eine Art Projektwoche – die Werkstattwoche. Dozenten, Studenten oder Außenstehende bieten unterschiedliche Kurse an. Die ersten beiden Semester habe ich Fotografie – Kurse belegt, im letzten Semester habe ich eine Exkursion nach Berlin gemacht. Und dieses Semester habe ich mich für Guerilla Knitting entschieden. „Guerilla was?!“ - „Guerilla Knitting!“ Viele konnten herzlich wenig mit diesem Begriff anfangen. Auch ich hatte nur eine leise Ahnung was mich erwarten würde. Grob erklärt ist Guerilla Knitting eine Art Streetart. Man bestrickt Gegenstände im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel Bäume oder Geländer. Alles sehr künstlerisch, frei und bunt. Kurz gesagt überhaupt nicht mein Ding.
Aber eben auch ich habe sogar manchmal Lust neue Dinge auszuprobieren und irgendwie hatte ich im Gefühl, dass aus dem Stricken und mir was werden könnte. Eine kleine Liaison neben den täglichen Arbeiten am Pc.
Ich musste aber gleich lernen, dass Stricken leider nicht für meine motorischen Fähigkeiten geschaffen ist. Oder meine Fingerfertigkeit eben nicht fürs Stricken. Wie man's nimmt.
Ich hab mit dann mit dem Häkeln angefreundet und so saßen 9 Studenten und eine Dozentin in der Hochschule, ganz klassisch im Stuhlkreis und haben uns die Finger wund gestrickt – und eben gehäkelt.
Rückblickend kann ich sagen, dass die letzte Woche sehr anstrengend aber gleichzeitig auch sehr lehrreich war. Ich war durchgehend erschöpft und müde, weil ich wirklich voll dabei war. Ich bin der Häkel – Sucht verfallen. Ich hab jede Möglichkeit genutzt zu häkeln, ich konnte einfach nicht mehr davon ablassen. Vor dem Essen, nach dem Essen, während der Zugfahrt, im Bett. Ich und die Häkelnadel – eine kleine Liebe.
Dank dem schönen Wetter konnten wir auch draußen werkeln, es gab Erdbeeren und Nüsschen, ein gutes Pläuschchen und viel bunte Wolle. Da ist es dann auch nur noch halb so schlimm, wenn man abends kaum mehr im Stande ist sich zu bewegen und man keine Nachrichten mehr mit dem ledierten Daumen schreiben kann, sondern nur noch Sprachnotizen via Whatsapp verschicken kann. Das Ergebnis hat schlussendlich gestimmt. Ich glaub wir waren alle sehr stolz auf uns.


PS: Wer unsere bunte Streetart sehen will, kann das am Siegesdenkmal in Freiburg!


























Apfelkuss, eure

Saskia

3 Kommentare:

  1. Was für eine obercoole Aktion , was für klasse Bilder und Werke, ich bin begeistert ;o)! Ganz viele, liebe Grüße,Petra

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  2. Vielen vielen lieben Dank, wie nett!:)

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